Chancen­gleichheit, Gleich­stellung und soziale Gerech­tigkeit

Chancen­gleichheit, Gleich­stellung und soziale Gerech­tigkeit sind die Richt­schnur unserer Politik und das nicht nur auf kommu­naler Ebene. Gemeinsam mit den Menschen in unserer Stadt streiten wir für ein lebens- und liebens­wertes Magdeburg, in dem alle ohne Angst nach eigenen Wünschen und Vorstel­lungen leben können.

Damit Magdeburg weiterhin eine soziale Stadt ist, müssen Zugänge zu Angeboten erleichtert und Barrieren abgebaut werden. Davon profi­tieren alle Bürge­rinnen und Bürger, ob mit oder ohne Behin­derung bzw. Einschrän­kungen. Wir stehen für die Besei­tigung von Barrieren, denn gesell­schaft­liche Teilhabe lebt davon, dass sie für jede Person ermög­licht wird. Gleich­be­rech­tigte Teilhabe bedeutet für uns eine barrie­re­freie Erreich­barkeit, Zugäng­lichkeit und Nutzbarkeit von öffent­lichen Gebäuden und Kinder­ta­ges­stätten. Das umfasst auch, Amtsschreiben, Broschüren und Inter­net­auf­tritte der Landes­haupt­stadt in einfacher Sprache zu gestalten. Der Ausbau von ausrei­chend barrie­re­freiem und bezahl­barem Wohnraum ist dafür ebenfalls notwendig.

Magdeburg soll noch famili­en­freund­licher werden. Familien sind elementar für das Leben in unserer Stadt. Für uns ist Familie überall dort, wo Menschen fürein­ander Verant­wortung übernehmen. Dazu gehören nicht nur Paare – mit oder ohne Kinder, mit Trauschein oder ohne –sondern auch Allein­er­zie­hende, Patchwork- und Regen­bo­gen­fa­milien sowie Großeltern undMen­schen, die für ihre pflege­be­dürf­tigen Famili­en­an­ge­hö­rigen sorgen. Die vielfäl­tigen Bedar­fevon Familien müssen besser erfasst werden. Daher wollen wir Familien niedrig­schwel­lig­be­fragen – eine Befragung kann zum Beispiel über die Kitas organi­siert werden, um einemög­lichst hohe Abdeckung zu erreichen.

Die SPD setzt auf genera­ti­ons­über­grei­fende Projekte wie Mehrge­ne­ra­tio­nen­häuser und Stadt­teil­zentren, aber auch stadtweit wirkende Zentren, die hierdurch in der Lage sind, spezi­fische Bedarfe von Familien zu bedienen. Sie sind Treff­punkte und Begeg­nungs­stätten, in denen Familien und ältere Menschen ehren­amtlich Hilfe leisten und bekommen können. Dieses System muss beibe­halten und weiter ausgebaut werden. Dabei ist es notwendig, in allen Stadt­teilen und stadt­teil­über­greifend die Zusam­men­arbeit und die Vernetzung aller Akteure zu fördern.

Um die eigene Identität sowie die sozialen Problem­lagen in den Stadt­teilen zu erfassen und zu begleiten ist ein gutes Quartiers­ma­nagement mit einer Stadt­teil­ori­en­tierung und einer quartiers­be­zo­genen Arbeit wichtig für die Stadt­ent­wicklung. Stadtteilmanager*innen haben sich für die Weiter­ent­wicklung der Stadt­teile bewährt. Daher stehen wir für den Erhalt und die Sicherung des Stadt­teil­ma­nage­ments.

Viele Bürge­rinnen und Bürger, Kinder und Jugend­liche unserer Stadt sind auf vielfältige soziale Unter­stüt­zungs­leis­tungen angewiesen. Nur eine gute Zugäng­lichkeit zu den Leistungen kann wirksam dazu beitragen, dass Armut bekämpft wird. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Abruf­quoten von Leistungen im Bereich von Bildung und Teilhabe sowie die Nutzung der Otto-City-Card für die Anspruchs­be­rech­tigten weiter erleichtert und zugäng­licher gestaltet werden. Nur so können diese wichtigen Leistungen für die gesell­schaft­liche Teilhabe die Wirkung entfalten, die für einen chancen­ge­rechten Zugang zu Leistungen notwendig ist. Wir setzen uns für eine Prüfung ein, Leistungen von Bildung und Teilhabe wieder ins Jobcenter zuzuordnen, damit die Familien nicht doppelte Wege haben und eine schnellere Abarbeitung gewähr­leistet werden kann.

Mit einer verstärkten Beratung und dem Bekannt­machen der Leistungen bei den Eltern sowie einer Unter­stützung bei der Antrags­stellung, z.B. beim Schüler­ticket, wollen wir die Inanspruch­nahme verbessern. Das Famili­en­in­for­ma­ti­onsbüro sowie die bestehenden Netzwerke der sozialen Träger spielen hierbei für uns eine zentrale Rolle.

Durch einen Anstieg an Antrags­be­rech­tigten sind die Bearbei­tungs­zeiten im Sozialamt bei der Beantragung von Wohngeld, aber auch dem Elterngeld mittler­weile in einem Zeitrahmen, dass es die Antrags­be­rech­tigten in ihren Existenzen bedroht. Wir werden daher mit Nachdruck die Bereit­stellung weiterer Ressourcen für die Prüfung und Gewährung von Leistungs­an­sprüchen einfordern.

Für die Weiter­ent­wicklung unserer sozialen Einrich­tungen erfasst die Stadt regel­mäßig Daten über deren Angebote und ihre Nutzung. Sozial­räum­liche Daten werden ebenfalls erfasst und in einem Stadt­teil­report veröf­fent­licht. Wir setzen uns für eine Erwei­terung des Stadt­teil­re­ports ein, damit dieser Report in Zukunft auch die Qualität der sozialen Infra­struktur beschreibt und so eine gute Grundlage für die Weiter­ent­wicklung unserer sozialen Infra­struktur bildet.

Ausrei­chende Kitaplätze in guten und bezahl­baren Kitas

Die bestehende vielfältige Kinder­ta­ges­stätten-Landschaft ist für die Landes­haupt­stadt ein wesent­licher Stand­ort­vorteil, insbe­sondere wenn sie sich inklusiv, inter­kul­turell und mehrsprachig weiter­ent­wi­ckelt. Nur wer seine Kinder gut unter­ge­bracht und betreut weiß, hat die Möglichkeit sich beruflich weiter­zu­ent­wi­ckeln und einer Arbeit nachzu­gehen. Gleich­zeitig ist die Betreuung in den Kitas für die Kinder selbst von unschätz­barem Wert, da sie in einer gemein­schaft­lichen Umgebung mit Gleich­alt­rigen aufwachsen.

Wir stehen dafür, dass die Kita-Gebühren nicht erhöht werden. Viele Eltern sind bereits jetzt von den steigenden Kosten betroffen und sollten daher nicht mit weiteren finan­zi­ellen Belas­tungen konfron­tiert werden.
Die Landes­haupt­stadt Magdeburg wird weiter­wachsen. Wir wollen recht­zeitig auf die sich abzeich­nenden Zuzüge reagieren und eine ausrei­chende Anzahl an Plätzen in Kitas und anderen Einrich­tungen der Kinder- und Jugend­hilfe vorhalten. Hierfür werden wir die Sozial­pla­nungen der Stadt aktiv begleiten und dafür Sorge tragen, dass für alle Kinder ein Platz verfügbar ist. Auch die Ausstattung der Kinder- und Jugend­ein­rich­tungen sowie die Einrich­tungen der Famili­en­arbeit sollen verbessert werden. Dabei sollen die Einrich­tungen zu den Bedarfen passen und Qualität sowie ein multi­pro­fes­sio­neller Ansatz berück­sichtigt werden. Deshalb setzen wir uns für eine Überar­beitung des Anfor­de­rungs­ka­talogs für Einrich­tungen ein.

Wir fordern das Beste für unsere Kinder. Hierzu gehört auch eine ausge­wogene und gesunde Verpflegung in Kita und Schule. Diese darf nicht am Geldbeutel der Eltern scheitern. Kein Kind soll mit leerem Magen in der Kita oder Schule lernen müssen. Gemeinsam mit zivil­ge­sell­schaft­lichen Akteur*innen möchten wir stufen­weise die Kita- und Schul­ver­pflegung verbessern und die Kosten für die Eltern senken. Dazu streben wir die langfristige Senkung auf einen symbo­li­schen Kosten­beitrag an.

Gleich­zeitig werden wir nicht nachlassen, gemeinsam mit der Stadt gegenüber dem Land die konti­nu­ier­liche Weiter­ent­wicklung der Situation der Mitar­bei­tenden in den Kitas zu thema­ti­sieren und uns dafür einsetzen, dass eine tarif­ge­rechte Bezahlung und ein verbes­serter Betreu­ungs­schlüssel umgesetzt werden. Nur mit verbes­serten Arbeits­be­din­gungen in den Kitas werden wir dazu beitragen können, dem Fachkräf­te­mangel zu begegnen.
Das Modell­projekt der Kita-Sozial­arbeit hat sich zu einem großen Erfolg entwi­ckelt, was uns zeigt, dass es Kita-Sozial­arbeit in allen Einrich­tungen braucht. Daher wollen wir das Modell­projekt mit Unter­stützung des Landes verste­tigen, damit alle Familien von Anfang an eine gute Unter­stützung erhalten.

Darüber hinaus werden wir konti­nu­ierlich den Bedarf für eine Randzei­ten­be­treuung in den Kita-Einrich­tungen prüfen, um eine bestmög­liche Verein­barkeit von Beruf und Familie zu gewähr­leisten. Hier stehen insbe­sondere Beschäf­ti­gungen im Gesund­heits- und Sozial­wesen, Handel, Verkehrs­wesen, Gastro­nomie usw. sowie der gesamten Beschäf­ti­gungen im Schicht­system im Fokus.

Inklusive Spiel­plätze

Wir leben Inklusion von Anfang an und wollen, dass Kinder mit und ohne Behin­derung zusammen spielen. Wir wollen mehr inklusive Spiel­plätze schaffen, die alle Formen der Beein­träch­ti­gungen bereits in der Planung mit Betrof­fenen mitdenken. Wir setzen uns darüber hinaus für die Analyse der Spiel­plätze und deren Umbau ein.

Kinder- und Jugend­hilfe zukunftsfest gestalten

Die aktuelle Jugend­hil­fe­planung hat die Rahmen­be­din­gungen für die Kinder- und Jugend­ein­rich­tungen verbessert. Die Einrich­tungen haben für uns Bestand und benötigen längst überfällige Inves­ti­tionen, damit durch Barrie­re­freiheit und Digita­li­sierung mehr Kinder und Jugend­liche erreicht werden können. Wir fordern ein Sonder­pro­gramm zur Sanierung der Kinder- und Jugend­ein­rich­tungen.

Die Umsetzung des gesetz­lichen Auftrags zur Jugend­hil­fe­planung ist für uns integraler Bestandteil der Pflicht­auf­gaben einer Kommune. Sie eignen sich daher weder für Kürzungen noch für ein Aufrechnen gegenüber der Schul­so­zi­al­arbeit. Das Kinder- und Jugend­stär­kungs­gesetz verpflichtet die Landes­haupt­stadt Magdeburg dazu, ihre gesamte Kinder- und Jugend­arbeit inklusiv zu gestalten. Wir setzen uns daher dafür ein, dass ein Inklu­si­ons­konzept für den Kinder- und Jugend­be­reich unter Betei­ligung aller Akteure zur Umsetzung entwi­ckelt wird.

Die Jugend­hil­fe­planung wird in der kommenden Wahlpe­riode des Stadtrats fortge­schrieben. Dafür braucht es eine frühzeitige und trans­pa­rente Vorbe­reitung durch die Stadt­ver­waltung. Die Einbe­ziehung relevanter Anspruchs­gruppen, insbe­sondere der Kinder und Jugend­lichen selbst sowie der Eltern, ist uns dabei besonders wichtig. Zusätzlich unter­stützen wir eine weitere finan­zielle Flexi­bi­li­sierung in der Jugend­hil­fe­planung, um noch besser auf Bedarfe reagieren zu können.

Das 2020 durch den Jugend­hil­fe­aus­schuss beschlossene Betei­li­gungs­konzept der Stadt für Kinder und Jugend­liche wollen wir überprüfen, um eine aktive Betei­ligung an politi­schen Prozessen und den sie betref­fenden Entwick­lungen nachhaltig sicher­zu­stellen.

Den Auswir­kungen der Corona-Pandemie auf die Kinder und Jugend­lichen hat die Bundes­po­litik mit dem Aufsetzen tempo­rärer Unter­stüt­zungs­pro­gramme entge­gen­ge­wirkt. Hierdurch war es 2022 möglich, dass durch die Stadt­ver­waltung wieder Ferien­aus­flüge und Ferien­frei­zeiten gefördert werden konnten. Wir setzen uns dafür ein, dass im Rahmen der Fachför­der­richt­linie des Jugend­amtes die Förderung von Kinder- und Jugend­frei­zeiten erfolgt.

Wir werden die Situation der statio­nären, teilsta­tio­nären und ambulanten Kinder- und Jugend­hilfe in den Blick nehmen und verbessern. So ist gesundes Essen auch in statio­närer und teilsta­tio­närer Betreuung wichtig. Daher werden wir dafür sorgen, dass das Verpfle­gungsgeld dynamisch an die Inflation angepasst wird.

Die zügige Umsetzung des Kinder­schutz­zen­trums hat für uns eine hohe Priorität. In Obhut genommene Kinder und Jugend­liche brauchen eine sichere und gut ausge­stattete Einrichtung und profes­sio­nelle Betreuung durch quali­fi­zierte Mitar­bei­tende.

Alle Jugend­lichen in Ausbildung bringen

Nach wie vor haben das Land Sachsen-Anhalt und auch Magdeburg mit mehr als zehn Prozent die höchste Schul­ab­bruch­quote bundesweit. Um Jugend­lichen bessere Chancen auf dem Ausbil­dungs­markt und einen Schul­ab­schluss zu ermög­lichen, müssen niedrig­schwellige Angebote bekannter gemacht und ausge­weitet werden.

Wir setzen uns dafür ein, dass die gegründete Jugend­be­rufs­agentur sowie weitere bestehende Angebote in Magdeburg niedrig­schwellig und zielgrup­pen­ori­en­tiert Jugend­lichen zugänglich gemacht werden und so eine gute und breite Beratung und Begleitung ermög­licht wird. Dabei werden wir auch in den Blick nehmen, wie die beruf­liche Orien­tierung mit Partner­insti­tu­tionen unter­stützt werden kann. Gleichwohl sollen auch Ausbil­dungs­be­triebe besser einge­bunden werden und damit auch Beratungs­mög­lich­keiten erhalten, um Auszu­bil­denden in schwie­rigen Situa­tionen begegnen und unter­stützen zu können.

Perso­nal­mangel bekämpfen und soziale Einrich­tungen flächen­de­ckend moder­ni­sieren

In den vergan­genen Jahren haben sich Perso­nal­eng­pässe in den sozialen Einrich­tungen zu einem dauer­haften Problem entwi­ckelt. Deshalb müssen wir Fachkräfte ausbilden, quali­fi­zieren und langfristig binden. Wir setzen uns dafür ein, dass prekäre unbezahlte Praktika im sozialen Bereich der Vergan­genheit angehören und die Ausbil­dungs­be­din­gungen in den Einrich­tungen verbessert werden.

Ausbil­dungs­mög­lich­keiten bei den freien und kommu­nalen Trägern der Einrich­tungen wollen wir fördern. Dafür sind auf städti­scher Ebene für den sozialen Bereich konkrete Ausbil­dungs­stellen bzw. duale Studi­en­stellen zu schaffen. Für die freien Träger sollen Auszu­bil­dende, dual Studie­rende und Prakti­kums­plätze in den Leistungs­ver­ein­ba­rungen mit der Stadt Berück­sich­tigung finden. Nur wenn alle Betei­ligten zu einer Verbes­serung beitragen können, kann dem Perso­nal­mangel entspre­chend begegnet werden. Dabei werden wir Beispiele anderer Städte betrachten und eine Einführung in Magdeburg aktiv begleiten.

Zudem unter­stützen wir insgesamt ein verläss­liches und auskömm­liches Leistungs­entgelt für die freien Träger, die dem öffent­lichen Träger mit Gehalt, Sonder­zah­lungen usw. gleich­ge­stellt sein sollten. Nur hierdurch kann eine Fachkräf­te­ab­wan­derung bei freien Trägern verhindert werden. Nur mit den freien Trägern können Pflicht­leis­tungen der Jugend­hilfe in der Stadt Magdeburg gesichert werden.

Für die Sanierung sozialer Einrich­tungen ist zusätz­liches Personal beim städti­schen Eigen­be­trieb Kommu­nales Gebäu­de­ma­nagement notwendig. Neben der Begleitung der Digita­li­sierung und generellen Instand­set­zungs­maß­nahmen stehen wir vor der Heraus­for­derung, dass soziale Einrich­tungen energe­tische Sanie­rungen durch­führen müssen, unabhängig ob die Gebäude der Stadt oder den Trägern gehören. Hierfür werden wir auf die Stadt­ver­waltung einwirken, um Formate zu finden, wie notwendige Infor­ma­tionen zu möglichen Förder­struk­turen und Förder­geldern für alle verfügbar und verständlich sind.

Um eine wirtschaft­liche Gleich­be­handlung freier Träger zu gewähr­leisten, müssen ebenfalls Inves­ti­ti­ons­zu­schüsse für die sozialen Einrich­tungen in freier Träger­schaft mit in die Betrach­tungen einbe­zogen und vor dem Hinter­grund auch steigender Mieten bei Dritt­an­bie­tenden gegen­über­ge­stellt werden.

Wertschätzung der freien Träger im sozialen Bereich

Insbe­sondere die steigenden Preise der vergan­genen Jahre und die berech­tigten Forde­rungen der Mitar­bei­tenden nach entspre­chenden Lohnstei­ge­rungen bringen die freien Träger zunehmend in die Situation, dass in den Förder­richt­linien gefor­derte Eigen­an­teile nicht mehr leistbar sind. Dies hätte mit Blick auf Pflicht­auf­gaben, die durch freie Träger erfüllt werden, zur Folge, dass Magdeburg seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen kann. Daher ist es unser Ziel, dass die Eigen­an­teile im sozialen Bereich weiter abgeschmolzen und in den unter­schied­lichen Fachför­der­richt­linien angepasst werden. Auch eine Anpassung von Verwal­tungs­kosten, Betriebs­kosten, und Sach- und Neben­kos­ten­pau­schalen ist notwendig. Eine Verein­heit­li­chung der Förder­richt­linien werden wir ebenso prüfen.

Des Weiteren setzen wir uns dafür ein, dass die Antrags­ver­fahren weiter verein­facht und vor allem digita­li­siert werden und eine ämter­über­grei­fende Ausge­staltung dazu führt, dass bereits vorhandene Infor­ma­tionen über einen Antrags­steller für alle Zuwen­dungs­be­reiche genutzt werden können und so unnötige Doppel­ar­beiten vermieden werden.

Politik für Senior*innen mitten im Stadt­leben

Der Beschluss zur Fortschreibung des Konzepts der Alten- und Service­zentren (ASZ) und Offenen Treffs (OT) hat sich mit der jetzigen Ausge­staltung für die Senio­rinnen und Senioren unserer Stadt bewährt.

Die Zusam­men­arbeit mit und in den Gemein­wesen-Arbeits­gruppen trägt dazu bei, dass eine gute Vernetzung der ASZ und OT in die Stadt­teile statt­findet. Die perso­nelle Ausstattung mit zwei Vollzeit­stellen in jedem ASZ ermög­licht ein Arbeiten und profes­sio­nelles Beraten mit und für die Senio­rinnen und Senioren. Wir werden daher die ASZ unserer Stadt weiter unter­stützen und dazu beitragen, dass die Arbeit der Zentren noch bekannter gemacht wird. Insbe­sondere wollen wir die Arbeit der Offenen Treffs mit einer stunden­weisen fachlichen Anleitung der Koordi­na­toren und der ehren­amtlich Helfenden noch inten­siver unter­stützen, damit die aktiven Senio­rinnen und Senioren für sich und andere Angebote selbst gestalten und organi­sieren können.

Das Netzwerk „Gute Pflege“ ist in den vergan­genen Jahren zum Erliegen gekommen und hat seine wichtige Arbeit nicht fortsetzen können. Wir wollen daher darauf hinwirken, dass Netzwerk­struk­turen gebündelt und für den Bereich Gesundheit und Soziales alle wesent­lichen Akteure erreicht werden, die gemein­schaftlich im Netzwerk für die betref­fenden Gruppen zusam­men­ar­beiten können.

Durch die steigenden Kosten in der Alten­pflege sind immer mehr Bewoh­nende in den Alten­heimen darauf angewiesen Sozial­hilfe zu beantragen. Dieser Situation wollen wir mit einer weiter­ge­henden Evaluation des Angebots begegnen und ein menschen­wür­diges Altern und In-Anspruch-Nehmen von Leistungen ermög­lichen.

Eine gute Gesund­heits­ver­sorgung sichern

Oberstes Gebot für die SPD stellt eine bestmög­liche ambulante und stationäre Betreuung der Bevöl­kerung der Stadt Magdeburg und Teilen des Umlandes dar. Zwei wichtige Säulen der Kranken­haus­ver­sorgung bilden dabei das Univer­si­täts­kli­nikum und das Klinikum Magdeburg. Um insbe­sondere das Klinikum Magdeburg in einem aktuell schwie­rigen gesund­heits­po­li­ti­schen Umfeld weiter zukunfts­sicher aufzu­stellen, unter­stützen wir eine zunehmend engere Zusam­men­arbeit mit dem Univer­si­täts­kli­nikum bis hin zu einer Zusam­men­legung beider Kranken­häuser der Stadt. Eine klare Absage erteilt die SPD dabei allen Konzepten, die eine Priva­ti­sierung des Klinikums Magdeburg beinhalten.

Auch die Sicher­stellung einer quali­tativ und quanti­tativ hochwer­tigen ambulanten medizi­ni­schen und zahnme­di­zi­ni­schen Versorgung in Magdeburg werden wir weiterhin im Auge behalten und dabei ggf. auch engen Kontakt mit den zustän­digen Insti­tu­tionen (z.B. Kassen­ärzt­liche und Kassen­zahn­ärzt­liche Verei­ni­gungen Sachsen-Anhalt) suchen.

Des Weiteren setzen wir uns für die Stärkung des öffent­lichen Gesund­heits­dienstes sowie ein Stipendium für den Amtsarzt­nach­wuchs ein.

Um das Gesund­heitsamt auf mögliche weitere Pandemien besser vorzu­be­reiten, sind Digita­li­sierung und die Verbes­serung der Perso­nal­si­tuation gleicher­maßen notwendig. Des Weiteren müssen Nachbe­set­zungen in Bereichen wie der Gesund­heits­prä­vention, zeitnah erfolgen. Testungen und Beratungen gemäß Infek­ti­ons­schutz­gesetz müssen gewähr­leistet sein. Zudem soll der Arbeits­kreis für sexuell übertragbare Krank­heiten wieder­belebt werden, um die Beratungs- und Infor­ma­ti­ons­si­tuation zu verbessern.

Um den Rettungs­dienst in geeig­neter Weise weiter zu entlasten, wollen wir nach der Evaluation des Modell­pro­jekts zum Gemein­de­not­fall­sa­ni­täter im Burgen­land­kreis prüfen, ob dieser auch für die Stadt Magdeburg einge­führt werden kann. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die First-Responder-App bekannter gemacht wird und so mehr Personen, die beruf­liche Erfahrung mit medizi­ni­schen Einsätzen haben und in der Nähe eines Notfalls sind, dazu gerufen werden können.

Ferner werden wir die ärztliche Versorgung in den Alten­heimen in den Blick nehmen. Die Verfüg­barkeit vollsta­tio­närer Wohnein­rich­tungen werden wir ebenso betrachten und innerhalb von Bebau­ungs­plan­ver­fahren prüfen, ob weitere Einrich­tungen benötigt werden.

Struk­turen für Prävention und Beratung weiter­ent­wi­ckeln

Magdeburg besitzt eine gut ausge­baute Beratungs­struktur. Diese wollen wir erhalten und weiter­ent­wi­ckeln. Dazu zählt das Zentrum für sexuelle Gesundheit — Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V., das seit vielen Jahren eine wichtige und unver­zichtbare Arbeit im öffent­lichen Gesund­heits- und Wohlfahrts­wesen der Landes­haupt­stadt leistet. Seine niedrig­schwellige, zielgrup­pen­ori­en­tierte und lebens­welt­ak­zep­tie­rende Informations‑, Aufklärungs‑, Präven­tions- und Beratungs­arbeit zur sexuellen Gesundheit ist vorbildlich und zugleich ein Leuchtturm bei der Unter­stützung und Begleitung von Menschen mit HIV/Aids sowie anderen sexuell übertrag­baren Infek­tionen.

Die Schul­den­be­ratung muss für alle offen sein, also auch für Menschen, die angestellt beschäftigt sind, und auch Selbst­stän­digen, um bestmöglich Unter­stützung zu leisten und Überschuldung zu vermeiden. Daher werden wir uns für einen niedrig­schwel­ligen Zugang zu einer Erstbe­ratung und Begleitung einsetzen und hierfür die Beratungs­struktur weiter ausbauen.

Die Situation der Schwan­ger­schafts­be­ratung werden wir weiter verbessern, damit Konflikt­si­tua­tionen und Beratungs­be­darfe bestmöglich im Sinne der Betrof­fenen ausgebaut und auf einem bedarfs­ori­en­tierten Niveau vorge­halten werden können.

Für den besseren Schutz von in der Prosti­tution tätigen Menschen werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass dieser Perso­nen­kreis eine kostenlose und anony­mi­sierte Beratung erhält.

Im Bereich der Sucht­hilfe wollen wir eine zweite Street­worker-Stelle ermög­lichen, damit analog zum regulären Streetwork die Beratungs­mög­lich­keiten verbessert und auch Vertre­tungen im Krank­heitsfall organi­siert werden können.

Im Bereich der Drogen­be­ratung und Sucht­prä­vention werden wir uns dafür einsetzen, dass die Einrichtung von Drogen­kon­sum­räumen und Drogen­test­mög­lich­keiten geprüft wird, um Betrof­fenen ein vertrau­liches Angebot zu machen und eine zusätz­liche Möglichkeit von Beratungs­an­ge­boten zu schaffen.

Inter­na­tio­na­lität fördern – Willkom­mens­kultur etablieren

Wir verstehen Integration als gesell­schaft­liche Aufgabe und setzen uns für eine gelebte Willkom­mens­kultur ein. Die inter­kul­tu­relle Öffnung in Politik und Verwaltung halten wir – auch mit Blick auf die Ansiedlung von INTEL – für eine zentrale Aufgabe in den kommenden Jahren. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Landes­haupt­stadt Magdeburg einen haupt­amt­lichen Beauf­tragten für Integration bekommt. Die Arbeit des Migra­ti­ons­beirats soll niedrig­schwel­liger gestaltet werden. Zugänge zu Dienst­leis­tungen und gesell­schaft­licher Teilhabe sind für uns Schlüssel für eine gelungene Integration. Menschen, die zu uns kommen oder hier bereits leben, müssen die Möglichkeit haben, an der Weiter­ent­wicklung der Stadt zu parti­zi­pieren. Dabei darf Integration nicht nur mit dem Fokus auf Arbeit verstanden werden, sondern muss gesell­schaft­liche Teilhabe ermög­lichen. Daher sollen Integra­ti­ons­kurse möglichst schnell verfügbar sein und der Zugang zu Sprach­kursen muss breit für alle Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund möglich sein.

Wir wollen die Attrak­ti­vität für inter­na­tionale Fachkräfte wesentlich verbessern. Inter­na­tio­na­lität bedeutet jedoch auch, die in der Stadt vorhan­denen Angebote für die Menschen zugäng­licher zu gestalten. Dabei ist es notwendig, Mehrspra­chigkeit bestmöglich zu fördern – angefangen von Anträgen, über Ansagen im ÖPNV bis zur Speise­karte im Restaurant – und so dazu beizu­tragen, dass die Zugäng­lichkeit zu Infor­ma­tionen für alle gewähr­leistet ist. Dies ermög­licht ein gutes Ankommen in unserer Stadt und soll durch eine gute Beratungs­struktur begleitet werden. Des Weiteren setzen wir uns dafür ein, dass die Anerkennung auslän­di­scher Berufs­qua­li­fi­ka­tionen und Studi­en­leis­tungen so verbessert wird, dass gut quali­fi­zierte Menschen eine echte Chance in ihren Berufs­feldern erhalten.

Wir treten dafür ein, dass sich die Stadt­ver­waltung mehr inter­na­tio­na­li­siert. Die Landes­haupt­stadt Magdeburg muss für Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ebenfalls eine attraktive Arbeit­ge­berin sein. Dafür soll die inter­kul­tu­relle Kompetenz der Mitar­bei­tenden in der Stadt­ver­waltung gestärkt werden – hierfür bedarf es spezi­eller Weiter­bil­dungen, insbe­sondere für die Bereiche Sprache, Inter­kul­tu­ra­lität und Diver­sität.

Wir setzen uns aktiv für den Erhalt und Ausbau der Migra­ti­ons­be­ra­tungs­stellen für Jugend­liche und Erwachsene ein, die den Auftrag haben, Betrof­fenen und deren Familien im Integra­ti­ons­prozess Unter­stützung und Begleitung zu ermög­lichen. Dies ist notwendig, weil Flücht­lings­ströme aus unter­schied­lichen Ländern der Welt nicht abreißen und Menschen auch weiterhin in Magdeburg Zuflucht suchen. Zudem werden viele inter­na­tionale Fachkräfte und deren Familien in Kürze ein neues Zuhause suchen.

Wir stehen zur Verbes­serung der Bedin­gungen in der Auslän­der­be­hörde. Wir brauchen eine arbeits­fähige, moderne Behörde, die alle ihre Aufgaben vernünftig erfüllen kann.

Schutz vor häuslicher und sexueller Gewalt

Die Bekämpfung von Gewalt gegen Mädchen und Frauen bleibt für uns eines der vordring­lichsten Ziele. Jede gewalt­be­troffene Frau muss Schutz bekommen, unabhängig von Alter, Einkommen, einer Behin­derung und Aufent­halts­status. Wir haben als Gesell­schaft die Pflicht, ein ausrei­chendes Schutz­an­gebot vorzu­halten, insbe­sondere für Frauen in beson­deren Problem- und Bedürf­nis­lagen.

Magdeburg kann auf ein breites Angebot vorhan­dener Hilfs­an­gebote zum Schutz vor Partner­schafts­gewalt und sexueller Gewalt zurück­greifen. Dennoch fehlt es an ausrei­chenden und passge­nauen Angeboten, insbe­sondere für vulnerable Gruppen. Deshalb werden wir die Rekom­mu­na­li­sierung des Frauen­hauses und der durch die Stadt mitfi­nan­zierten Angebote prüfen sowie bedarfs­ge­recht auf hohem Niveau weiter­ent­wi­ckeln und die quali­tative Arbeit der Einrich­tungen sicher­stellen. Darüber hinaus werden wir spezi­fische Angebote insbe­sondere für behin­derte, pflege­be­dürftige Frauen und deren mitbe­troffene Kinder schaffen.

Magdeburg ist eine offene und bunte Stadt voller Kultur. Leider gehören insbe­sondere sexuelle Beläs­tigung und Übergriffe auf Veran­stal­tungen innerhalb der Stadt noch immer zu einer häufig verschwie­genen Realität. Um Menschen, die sich unwohl fühlen oder die Opfer von Beläs­tigung und Übergriffen geworden sind, zu unter­stützen, setzen wir uns für Aware­ness­kon­zepte bei Veran­stal­tungen ein. Die SPD-Fraktion stellt im Laufe der Legis­latur –nach einem quali­fi­zierten Dialog mit Veranstalter*innen und Expert*innen – einen Antrag zurEin­führung von Awareness- bzw. Achtsam­keits­kon­zepten bei Veran­stal­tungen in städti­schen­Lie­gen­schaften. Für kommunale Veran­stal­tungen sind die Kosten durch die Landes­haupt­stadtzu übernehmen. Damit kann (poten­zi­ellen) Opfern schnell geholfen werden, Beläs­ti­gun­genund Übergriffe können besser straf­ver­folgt und Magdeburg eine sicherere Stadt werden.

Die Vermeidung von geschlechts­spe­zi­fi­scher Gewalt, der Schutz und die Unter­stützung von Opfern häuslicher Gewalt sowie die Vermeidung von und Reaktion auf geschlechts­spe­zi­fische und sexua­li­sierte Cyber­gewalt – etwa gegen Kinder, Frauen, Männer und LSBTIQ*-Personen ist für uns ebenso wichtig. Hierfür bedarf es spezi­fi­scher Angebots­struk­turen für Betroffene. Auch migran­tische, queere Geflüchtete benötigen Schutz­räume und gezielte Angebote. Diese wollen wir unter­stützen und werden uns für eine bessere Finan­zierung einsetzen.

Für ein selbst­ver­ständlich vielfäl­tiges und inklu­sives Magdeburg

Wir treten für den Schutz und die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, bisexu­ellen, trans- und inter­ge­schlecht­lichen sowie queeren Menschen (LSBTIQ*) ein, die unter dem Zeichen des Regen­bogens weltweit für Toleranz und Akzeptanz kämpfen. Auch treten wir für die Vielfalt der Lebens­formen ein, für gleiche Rechte und gegen Diskri­mi­nierung. Diesen Werten fühlen wir uns in Solida­rität verbunden und streiten für ein weltof­fenes Magdeburg.

Wir setzen uns dafür ein, den Aktionsplan für Geschlech­ter­vielfalt und gegen Homophobie in der Landes­haupt­stadt Magdeburg weiter­zu­ent­wi­ckeln und inten­siver mit Leben zu erfüllen. Dafür wollen wir das Amt für Gleich­stel­lungs­fragen stärken und weiterhin diese Thematik bei den Trägern von Pflege­ein­rich­tungen insbe­sondere auch bei den kommu­nalen Pflege­ein­rich­tungen einbringen.

Real gelebte und prakti­zierte Inklusion soll es in immer mehr Bereichen unserer Stadt geben. Konti­nu­ier­liche Gespräche mit der LSBTIQ*-Community, die Unter­stützung ihrer Aufklärungs‑, Bildungs- und Öffent­lich­keits­arbeit zur Vielfalt von Lebens­weisen sowie die Förderung des Erhalts ihrer Anlauf- und Begeg­nungs­stätten sind für uns grund­le­gende Ziele.

Obdach­lo­sigkeit in der Landes­haupt­stadt in den Blick nehmen

Die Unter­stützung von Obdach­losen in der Landes­haupt­stadt wollen wir mehr in den Blick nehmen. Dabei wollen wir uns darauf konzen­trieren, die Bedürf­nisse von Obdach­losen zu berück­sich­tigen und angemessene Unter­stützung sowie Schutz für sie anzubieten.

Daher setzen wir uns dafür ein, dass bestehende Unter­stüt­zungs­struk­turen, die vielfach auch ehren­amtlich organi­siert sind, mehr Öffent­lichkeit erfahren und zusätzlich durch den Ausbau von Hilfs­pro­grammen dazu beitragen, den Betrof­fenen ein stabiles Umfeld zu ermög­lichen. Darüber hinaus werden wir die Wirksamkeit des Pilot­pro­jekts zum Housing-First Ansatz, bei dem Obdach­losen zunächst eine Wohnung zur Verfügung gestellt wird, auswerten und bedarfs­ge­recht weiter­ent­wi­ckeln.

Die Magde­burger SPD steht dafür, dass …

  • die Gesund­heits­ver­sorgung in Magdeburg gesichert bleibt,
  • ausrei­chende Kitaplätze in guten und bezahl­baren Kitas geschaffen werden,
  • die Kita-Gebühren nicht erhöht werden,
  • die Struk­turen für Prävention und Beratung weiter­ent­wi­ckelt werden,
  • alle Jugend­lichen in Ausbildung kommen,
  • Frauen vor Partner­schafts­gewalt und sexueller Gewalt geschützt werden,
  • alle sozialen Einrich­tungen saniert werden,
  • die freien Träger im sozialen Bereich wertge­schätzt werden,
  • Magdeburg eine weltoffene Stadt bleibt.