Magdeburg war von je her eine „Hochburg der Sozial­de­mo­kratie“. Die SPD hielt 1910 und 1929 ihren Parteitag ab.1924 wurde in Magdeburg das Reichs­banner „Schwarz Rot Gold“ gegründet, eine Schutz­or­ga­ni­sation zur Abwehr von Nazis und Kommu­nisten.

Promi­nente Sozial­de­mo­kraten wurden in der Elbestadt geboren bzw. prägten ihre Entwicklung. Erich Ollen­hauer (SPD-Bundes­vor­sit­zender von 1952–1964) wurde am 27. März 1901 in Magdeburg geboren. Noch heute leben Verwandte von ihm hier in unserer Stadt. Hermann Beims und Ernst Reuter prägten als Oberbür­ger­meister in den Jahren 1919 — 1933 nachhaltig das Stadtbild Magde­burgs. Hermann Beims veran­lasste den Bau zahlreicher Sozial­woh­nungen, wie die Beims­siedlung in Stadtfeld West oder die Curie-Siedlung in der Neuen Neustadt. Dr. Otto Landsberg war als Reichs­tags­ag­be­ord­neter und später Reichs­jus­tiz­mi­nister ebenfalls mit Magdeburg verbunden.

1914 zählte die Magde­burger SPD 7500 Mitglieder. Die SPD – Bezirks­or­ga­ni­sation Magdeburg war eine der bestor­ga­ni­sierten und erfolg­reichsten im damaligen Deutschen Reich – mit 400 Ortsver­einen, 51.000 Mitgliedern (davon 16.000 Frauen), 7 Tages­zei­tungen, vier Drucke­reien sowie Jugend- und Kinder­heime.

Das Verbot der SPD 1933 durch die Natio­nal­so­zia­listen war ein schwerer Rückschlag für die Partei­arbeit. Viele Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde in Ostdeutschland die SPD zwar wieder gegründet, jedoch verschwand mit der Zwangs­ver­ei­nigung von KPD und SPD 1946 jeglicher sozial­de­mo­kra­ti­scher Einfluss zugunsten der Kommu­nisten Das hat deutliche Spuren hinter­lassen. Am 7. Oktober 1989 fand mit der SDP-Gründung in Schwante (bei Orani­enburg) ein echter Neuanfang der Sozial­de­mo­kratie in Ostdeutschland statt. Zu den Sozial­de­mo­kraten der ersten Stunde gehörte zum Beispiel Magde­burgs ehema­liger Oberbür­ger­meister Dr. Willi Polte.

Vorsit­zende der SPD Magdeburg

Robert Pistorius (1900–1904)
Albert Vater (1904–1906)
Rudolf Thielsch (1906–1908)
Franz Klühs (1908–1913)
Rudolf Henning (1913–1914)

Wolfgang Meyer (1990–1992)
Lutz Trümper (1992–2001)
Norbert Bischoff (2001–2010)
Falko Grube (seit 2010)